Deggendorf hat sich zum Ziel gesetzt, den flächendeckenden Breitbandausbau zügig voranzutreiben und die attraktive Donaustadt ins Gigabit-Zeitalter zu führen. „Es freut mich außerordentlich, dass durch die Kooperation von drei leistungsstarken Unternehmen die Breitbandoffensive in Deggendorf gestartet werden kann. Es wird eine zukunftsfähige Infrastruktur geschaffen, die langfristig und nachhaltig zur Attraktivität der Stadt beiträgt“, erklärt der Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der STADTWERKE DEGGENDORF GmbH, Dr. Christian Moser.
Stadtwerke bekommen neue Aufgabe
Die Stadt Deggendorf hat die Verantwortung für den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes im Rahmen eines kommunalen Aufgabenübertrags an die Stadtwerke übergeben. Da das Deggendorfer Versorgungsunternehmen bereits seit knapp 25 Jahren ein eigenes Glasfasernetz mit 170 km Länge besitzt, war es nur sinnvoll, diese Aufgabe zu übertragen und das im städtischen Verbund bereits vorhandene Know-how für den weiteren Ausbau zu nutzen.
In diesem Zug stiegen die Stadtwerke Deggendorf in das „Weiße-Flecken-Förderprogramm“ des Bundes ein, um unterversorgte Gebiete mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde gefördert zu erschließen und einen möglichst flächendeckenden Ausbau zu erreichen.
Überbauung vermeiden
Neben dem geförderten Ausbau durch die Stadtwerke treiben andere Unternehmen auch den eigenwirtschaftlichen Ausbau weiter voran. Die Kollision verschiedener Interessen führt andernorts nicht selten dazu, dass mehrere Unternehmen eigene Glasfaserleitungen direkt nebeneinander verlegen. „Statt dieselbe Infrastruktur zu nutzen, werden Straßen und Gehwege oftmals halbjährlich aufgerissen und gesamtwirtschaftlich betrachtet werden Kapital und Ressourcen verschwendet. Andere, weniger dicht besiedelte Gebiete laufen hingegen oft Gefahr, gar nicht erschlossen zu werden. Verständlicherweise sorgt das bei der Bevölkerung immer wieder für Unmut und wenig Verständnis“, konstatiert OB Moser.
Gemeinsam das Beste für die Deggendorfer Bürgerinnen und Bürger
In Deggendorf will man sich dieses Ärgernis ersparen. Daher haben sich auf Initiative der Stadtwerke die Marktakteure an einen Tisch gesetzt, um die Vereinbarkeit der verschiedenen Interessen zu prüfen und zugleich den bestmöglichen Ausbau zu erreichen. Wenn jeder der Akteure bereit ist, an der ein oder anderen Stelle einen Kompromiss einzugehen, dann profitieren am Ende insbesondere die Bürgerinnen und Bürger der aktuell noch unterversorgten Gebiete. „Nur wenn wir an einem Strang ziehen, und auch in dieselbe Richtung, dann erreichen wir einen flächendeckenden, effizienten, schnellen und kostengünstigen Glasfaserausbau“, betont Stadtwerke Geschäftsführer Alexander Springer.
Langjährige Kooperation und Open Access
Die R-KOM, die sich in der Betreiberausschreibung des Förderprogramms in einem wettbewerblichen Verfahren gegen die Mitbewerber durchsetzen konnte, übernimmt künftig den Netzbetrieb und in Teilen auch den eigenwirtschaftlichen Ausbau. Der Geschäftsführer, Alfred Rauscher, freut sich auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit im Deggendorfer Raum und begrüßt die Kooperation uneingeschränkt. „Die R-KOM legt bei der Glasfaserinfrastruktur Wert auf die Schonung von Ressourcen. Sie pflegt daher den Ansatz, ihre Netze auch anderen Providern zur Verfügung zu stellen. Durch diesen Ansatz ist gewährleistet, dass der Glasfaserausbau flächendeckend zügig voranschreitet und nicht nur Ballungsräume erschlossen werden. Außerdem haben die Bürgerinnen und Bürger so den Vorteil, ihren Anbieter frei wählen zu können, ohne dass die Straßen unnötig oft geöffnet werden müssen, um die Glasfasernetze verschiedener Anbieter zu legen.“ führt Rauscher weiter aus.
Neben der R-KOM beteiligt sich ein weiterer Telekommunikationsdienstleister am Ausbau und Netzbetrieb in Deggendorf. „Es ist unser gemeinsames Ziel, das bestmögliche Ergebnis für das Deggendorfer Stadtgebiet zu erreichen, so dass möglichst viele unterversorgte Adressen die Möglichkeit haben, einen kostenlosen Glasfaseranschluss zu bekommen“, resümiert Stadtwerke Geschäftsführer Springer. Die Stadtwerke Deggendorf blicken mit der R-KOM auf eine jahrelange gute Kooperation zurück, welche ein Vorzeigebeispiel für interkommunale Zusammenarbeit liefert. Nun stellt man sich zuversichtlich dem neuen Projekt. Im Rahmen der neuen Kooperation ist für alle Ausbaugebiete der offene Netzzugang geplant. Dies wird den generellen Zugang aller interessierten Telekommunikationsunternehmen ermöglichen. Grundlage hierfür ist das sogenannte Open Access-Modell, mit dem die R-KOM bereits heute arbeitet.
Breitbandausbau Deggenau und andere Ortsteile
Der Ortsteil Deggenau wird durch die Stadtwerke Deggendorf größtenteils gefördert ausgebaut. Die vom Bund geförderten Adressen erhalten nach Einreichung der Nutzungsvereinbarung einen kostenlosen Glasfaseranschluss und können verschiedene Anbieter wählen. Die R-KOM übernimmt nach Fertigstellung den Netzbetrieb und stellt auch ihre Dienste (Internet, Telefon und TV) zur Verfügung. Dies trifft auch für die Ortsteile Brunnwiesen, Untere Steinfelder und Kleineichberg zu.
Da nicht alle Grundstücke in der Förderung enthalten sind, wird der Rest eigenwirtschaftlich durch die Stadtwerke und die R-KOM erschlossen. Diese Adressen erhalten nach Einreichung der Nutzungsvereinbarung und einem Vertragsabschluss für einen Telefon- und Internetdienst mit der R-KOM ebenfalls einen kostenlosen Anschluss. Dieser eigenwirtschaftliche Ausbau ist vorbehaltlich einer erfolgreichen Vorvermarktung. Das heißt, nur wenn genügend Haushalte ihr Interesse bekunden und es dadurch wirtschaftlich abbildbar ist, erfolgt der Ausbau tatsächlich. Weiterhin werden die Ortsteile Seebach, Fischerdorf, Natternberg, Rettenbach sowie Mietraching und Scheuering durch die Stadtwerke Deggendorf und einen weiteren Provider mit Glasfaser erschlossen. Von Seiten der Stadt und der Stadtwerke Deggendorf wie auch bei der R-KOM freut man sich darauf, Deggendorf gemeinsam ins Gigabit-Zeitalter zu begleiten. Alle wichtigen Informationen zum Ausbauprojekt finden Sie unter www.r-kom.de/breitbandausbau-deggendorf
Bild: v.l.n.r. Alexander Springer, Geschäftsführer der STADTWERKE DEGGENDORF GmbH und Alfred Rauscher, Geschäftsführer der R-KOM GmbH & Co. KG. Bildnachweis: STADTWERKE DEGGENDORF GmbHausbaubreitbandfoerderverfahren